Zweierfahrt Weichsel

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Teil II von Puławy (KM 371) nach Włocławek (KM 672, Weichselstausee)

Das einstige Land der Autodiebe und Spargelstecher hat sich zum EU-Musterknaben und zum drittbeliebtesten Auswanderungsland der Deutschen gemausert. Trotzdem waren fast 70 Prozent der Deutschen noch nie in Polen, Hauptgrund: Angst vor der Reise. (Steffen Möller, „Expedition zu den Polen“) Die Weichsel (Wisła) mit 1047 Kilometer längster Fluss Polens und größter im Einzugsgebiet der Ostsee, durchfließt das ganze Land und hat seine Quelle in den Schlesischen Beskiden, einem Vorgebirge der Karpaten. Infolge starker Versandung gibt es heute so gut wie keinen Schiffsverkehr mehr, abgesehen von einigen schiffbaren Teilstrecken in der Nähe größere Städte oder auf dem einzigen Stausee. Auf einer Weichselfahrt kann man viele wichtige Städte Polens besichtigen, darunter Kraków, Sandomierz, Warszawa, Toruń, und Gdańsk. Andererseits ist die Weichsel gerade dadurch, dass sie nicht begradigt und schiffbar gemacht wurde, an vielen Stellen wildromantisch. Mancherorts trifft man auf ausgedehnte inselartige Sandbänke, auf denen die Natur urwaldartig wuchert.

Am Freitag, dem 30.06.2017, ging es nach 4 Jahren Unterbrechung im Rahmen einer Zweierfahrt auf unseren zweiten Weichselabschnitt. Unsere treuen Begleiter, Onkel Paul und Goliath, sollten ihre Dienste wieder in gewohnter Weise verrichten. Auch eine Grundberührung mit Wassereinbruch, am Eingang zu Warschau konnte unsere Reise nicht aufhalten, aber dazu später mehr. Die Anreise erfolgte wegen der langen Distanz einen Tag früher als üblich, damit wir für die Wanderfahrt etwas Puffer haben, sollte uns das Wetter eventuell nicht wohlgesonnen sein. Noch auf bundesdeutschen Autobahnen bemerkte Geisl, dass ihm die Hotelreservierung abhandengekommen war und er diese sicher auf seiner heimischen Hardware abgelegt hatte. Mittels analoger Fernwartung, Geisl beauftragte seinen Vater telefonisch im Büro mal auf seinen Rechner zu schauen, versuchte man an die Unterlagen zu kommen. Herr Geislberger Senior konnte die Datei leider nicht ausfindig machen und nun musste Geisl`s IT Dienstleister ran, der nach kurzer Recherche die gewünschten Informationen auf Geisl`s Server lokalisieren konnte. Großes Hallo und die erste Übernachtung war gesichert. Nach knapp 10stündiger Fahrt, drei Pausen und dem Passieren von unzähligen polnischen Mautstellen, trafen wir gegen 18Uhr in Puławy ein und fanden nach kurzer Suche unser kleines, aber sehr modernes und gemütliches Hotel. Vorher wurde noch der Bootshänger auf dem Gelände der Weichsel-Marina abgestellt. Auf der Suche nach einer gastronomischen Einrichtung für den Abendausklang, führte uns ein längerer Streifzug, durch die von modernisierter Plattenbau Architektur geprägte Innenstadt, bis wir schließlich am Weichselufer auf eine gemütliche Taverne stießen. Im Schein der untergehenden Abendsonne nahmen wir unser Abendessen auf der Terrasse ein und verzogen uns dann, was der aufziehenden Abendkühle geschuldet war, recht bald in den gemütlichen Gastraum. Hier wurden dann noch ein paar Bierchen getrunken, Geschichten erzählt und nach der „last order“ wankten wir kurz vor Mitternacht vergnügt zurück zu unserer Herberge.

Am Morgen trafen wir uns gegen 08:00Uhr zum Frühstück und fuhren 09:30Uhr zur Marina, um die Boote aufzuriggern und zu beladen. Jeder wusste was zu tun ist und die Arbeiten schritten zügig voran, so dass gegen 11:30Uhr alles zum Ablegen fertig war. Auf dem Gelände der Marina herrschte an diesem Samstag wenig Betrieb, lediglich ein paar Angler bereiteten ihre Boote für einen Angelausflug vor. Einer dieser Angler, ein sehr freundlicher Pole mit 7jähriger Mannheimerfahrung, half uns anschließend noch mit der Marina Verwaltung das Unterstellen des Bootstrailers abzuklären. Noch ein schnelles Bierchen und nach dem alles geregelt war, stiegen wir in die Boote und ruderten flussabwärts unserem unbekannten Ziel der heutigen Tagesetappe entgegen. Bei leichtem Gegenwind und Sonnenschein absolvieren wir unsere ersten Ruderkilometer. Leider sollte sich die Erfahrung von vor vier Jahren bestätigen, dass die Weichsel eher spärlich von Schirmchen-Geschäften gesäumt ist. Nach 30km gönnten wir uns in der Mitte des Flusses eine Rast. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes konnten wir von unseren Klappstühlen Gebrauch machen. Der Fluss mäandert stark, so dass die Steuerleute immer nach der Ideallinie Ausschau halten müssen. Kannten wir aber schon von unserer ersten Weichseltour. Am späten Nachmittag kündigt ein Gewitter mit Hagelschauer unbeständiges Wetter für die nächste Woche an. Bei Weichselkilometer 425 finden wir schließlich eine passende Übernachtungsmöglichkeit. Das Lager ist schnell aufgeschlagen und zur Stärkung gönnen wir uns 2,5Kilogramm feinster Grützwurst mit Sauerkraut und Salzkartoffeln. Dieses einfache Gericht ist nun schon seit mehreren Fahrten ein fester Bestandteil unseres Speiseplanes. Am besagten Kilometer 425 befindet sich auch das größte Elektrizitätswerk „Kozienice“ an der Weichsel. Das Kraftwerk leistet 2600MW und wurde 1979 in Betrieb genommen. Am späten Abend, Dieter hatte sich bereits zur Ruhe gebettet, wurde sein Zelt von einer heftigen Windböe aus der Verankerung gerissen. Die Kameraden leisten sofort erste Hilfe und Dieter konnte seine Nachtruhe fortsetzen.

Am nächsten Morgen kommt bei Nieselregen und Wind kein rechtes Urlaubsfeeling auf und man zögert bis 08:30Uhr mit dem Aufstehen. Dieters Zelt dient uns als wetterfester Unterstand für unser Frühstück. Da heutzutage ordentliches Equipment wichtig ist, wird die Korona vom Autor mit zünftigen Brotzeitmessern ausgestattet, damit das Bemmen schmieren zukünftig effektiver von der Hand geht. Eine Wetterbesserung ist nicht in Sicht und so wird das Ganze bis halb Eins ausgesessen. Beim Passieren des Kraftwerkes treffen wir auf das erste Hindernis des Tages, eine Schwelle die wir vorsichtshalber umfahren. Wir nutzen die Gunst der Stunde und lassen uns trotz wechselhaften Windes ein ordentliches Stück treiben. Am Ende des Rudertages werden wir mit einem schönen Sandstrand am Waldesrand belohnt, auf dem wir unsere Zelte aufschlagen. Zum Abendmahl werden Nudeln mit Gulasch und einer Prise Weichselsand kredenzt. Wir machen es uns dann später noch am Lagerfeuer gemütlich.

Tags darauf sitzen alle pünktlich 8Uhr am Frühstückstisch und genießen Rühreier al`a Geislberger. Vor dem Frühstück widmen wir uns der persönlichen Körperpflege und nehmen ein Bad in der Weichsel . Wir starten heute bei Kilometer 470 und wollen nach ca. 36 Kilometer eine kleine Marina vor den Toren Warschaus ansteuern. Der Weichselstrom wechselt oft die Flussufer, so das beim Steuern stete Aufmerksamkeit angesagt ist. Am Kilometer 500 beobachten wir ein Flussotterpärchen beim Spielen. Die Tiere sind so beschäftigt, dass diese keinerlei Notiz von uns nehmen. Einige hundert Meter weiter flussabwärts kündigt sich gesäumt von einer riesigen Staubwolke eine Großbaustelle zu beiden Ufern der Weichsel an. Es hat den Anschein das hier eine Pipeline unterirdisch verlegt wird. Es verwunderte uns doch sehr das sich die scheuen Wildtiere nicht an diesem Bauprojekt störten. Doch wir sollten unsere Aufmerksamkeit bald anderen Dingen widmen. Wir, Chrisi, Dieter und Frank, nähern uns mit Goliath der Einfahrt zum Warszawski Klub Wodniaków PTTK. Die direkte Einfahrt zu dem kleinen Hafen wird durch einen Baum versperrt, so dass wir gezwungen sind gegen den Strom rudernd ein schmales Schlupfloch in der Einfahrt zu suchen. Bei dem Versuch kommt es jedoch zur Grundberührung mit einem Stein und infolgedessen einem größeren Leck unmittelbar unter der Wasserlinie hinter dem Steuermannsplatz backbordseitig. Das Boot läuft mit Wasser voll und wir manövrieren selbiges ohne sonstige Verluste an den Steg. Der Plan sieht vor, den Vereinsbus inklusive Hänger nachzuholen und Geisl sowie Chrisi machen sich sofort auf den Weg, um keine Zeit zu vergeuden. Nach dem ersten Schreck, erfolgt die Schadensbegutachtung und das Aufbocken des Bootes für die Reparatur. Mit wasserfestem Holzleim, viel Geduld und noch mehr grünem Panzertape kriegt Ingo den Kahn wieder flott. Gemäß dem Rheinischen Grundgesetz „Et hätt noch emmer joot jejange.“ Da keiner recht Lust auf Kochen und so hat, beauftragen wir Aneta von Berlin aus in Warschau den Pizzalieferdienst mit unserer Bestellung zu beglücken. Ich vertreibe mir die Zeit mit einem Rundgang auf dem Gelände der Marina. Dem Betrachter offenbart sich eine Mischung aus Aussteigermilieu, Hinterhofautowerkstätten, abenteuerlicher Bauten verschiedenster jüngerer Stilepochen, Trailerpark, professionelle Yachtwerften und zwischengelagerten Wassergefährten aller Größen und Typen. Zu fortgeschrittener Zeit treffen Geisl und Chrisi sowie unsere über Berlin georderte Pizzalieferung fast zeitgleich ein. Der Wegfall der EU-Roaming Gebühren wird von uns exzessiv ausgenutzt.

Der nächste Tag, 04.Juli, begrüßt uns mit wechselhaftem, regnerischem Wetter. Dieters Zelt ermöglicht es uns wieder einmal im Trockenen zu frühstücken. Die Reste unseres Pizzagelages vom Vorabend werden vertilgt. Stefan und Chrisi brechen auf, um die Vorräte an fester und flüssiger Nahrung zu ergänzen. In der Zwischenzeit packen wir zusammen und Ingo begutachtet seine Reparaturarbeiten an der Goliath und packt sicherheitshalber noch ein paar Lagen grünes Tape drauf. Alles ist dicht und die Boote werden wieder beladen. Die Hafenausfahrt wird vorsichtig angesteuert und dann sind wir auch schon wieder auf dem Hauptstrom. Geisl ist so mit Anweisungen beschäftigt, das ich ihn mit dem Hinweis: „Vielleicht sollten wir erstmal ausschöpfen und dann weiterrudern“, auf das schon wieder vollgelaufene Boot hinweise. Ein starker flussaufwärts wehender Wind macht uns mit hohen Wellen zu schaffen und wir versuchen mit halber Kraft rudernd so wenig wie möglich Wasser zu übernehmen. Kurz vor der Altstadt müssen wir trotz allem anlegen und die Boote leerschöpfen. Die Steuerleute halten auf der Weiterfahrt angestrengt Ausschau nach Glasbiergeschäften. So etwas muss es doch hier in der polnischen Hauptstadt geben? Ein aus dem Nichts aufziehendes Unwetter mit Starkregen zwingt uns am linken Weichselufer zu einem Nothalt. Wir legen an der gerade neu eröffneten Uferpromenade an und machen uns auf die Suche nach einer Lokalität um uns aufzuwärmen und der drohenden innerlichen Dehydratation entgegenzuwirken. Wie wir erfahren wird an der Schickimicki Promenade werktags kein Piwo ausgeschenkt, aber 50 verschiedene Kaffeespezialitäten mit oder ohne Koffein und lactosefreier Biomilch. Wir bestaunen moderne polnische Architektur mit vor sich hinrostenden Fassaden aus Metall. Der morbide rostbraune Look ist mittlerweile auch in der polnischen Metropole angekommen. Nach einer kurzen Rast setzten wir unsere Fahrt fort und lassen die Skyline Warschaus mit dem markanten „Josef-Stalin-Kultur-und-Wissenschaftspalast“(237m) oder auch „Stalintorte“ genannt hinter uns. Trotz mehrmaliger Grundberührung bleiben die Boote ganz. Am frühen Abend finden wir einen ausreichend großen Sandstrand mit Windabdeckung und schlagen unser Lager auf. Zum Abendessen gibt es Kartoffeln mit Weißkäse und einem Schuss Leinöl. Am Lagerfeuer genießen wir den Blick auf das nächtliche Warschau und mehrere in Formation vorbeifliegende Militärhelikopter verbreiten ein wenig „Apocalypse Now – Feeling“. Fehlt nur noch „Der Ritt der Wallküren“! Die Filmkenner unter uns wissen Bescheid.

Dass wechselhafte Wetter bleibt unser ständiger Begleiter. Dieters Prognose von 60 Prozent Regenwahrscheinlichkeit für diesen Tag ist uns nicht mal ein Schulterzucken wert. Wir fügen uns dem Schicksal, machen die Boote ruderfertig und weiter geht es bei leichtem Gegenwind. Ein Blick zum Himmel bescheinigt uns eine längere Regenperiode. Wir beschließen an Land zu gehen und das Wetter unter Geisl`s Regen-Tarp auszusitzen. Bei Kilometer 551 queren wir die Mündung der Narew. An dieser Stelle sind Anfang September 1984 Achim und Herbert, auf ihrer Fahrt mit der Gote, aus den Masuren kommend entlanggerudert. Direkt an dieser Stelle befindet sich die Festung Modlin, einst von Napoleon I. ausgebaut(1807 bis 1813) gehört diese zum polnisch-russischen Festungsviereck. Bei Kilometer 570 und dem Dorf Wychódźc beenden wir den Rudertag.

Der folgende Tag überrascht uns mit schönem Wetter und leichter Bewölkung. Nach 8 Ruderkilometern unternehmen wir einen Landgang, den wir für eine Mittagspause und die Ergänzung unserer Biervorräte nutzen. Die Weichsel ist in diesem Bereich sehr breit und die Fahrrinne wird durch eine Betonung ausgewiesen. Eine Vielzahl an großen Flussinseln macht es uns in diesem Flussabschnitt leicht, einen geeigneten Zeltplatz zu finden. Genügend angeschwemmtes, trockenes Holz ermöglicht es uns mal wieder den Rudertag am Lagerfeuer ausklingen zu lassen.

7.Juli, wir rudern bei Weichselkilometer 615 und sonnigem Sommerwetter los. Das heutige Mittagsziel ist ein kleiner Seglerhafen am Ufer der Stadt Płock bei Kilometer 633. Płock ist die älteste Stadt Masowiens und eine der ältesten Städte Polens. Das Wetter meint es heute gut mit uns und wir erreichen bei strahlendem Sonnenschein, nach 18 Kilometer Fahrt den kleinen Hafen am rechten Flussufer. Wir machen die Boote fest, erklimmen das Steilufer und betreten die Altstadt auf der Suche nach einem passenden Mittagslokal. Am Marktplatz werden wir fündig und machen es uns auf der einladenden Terrasse einer Gastwirtschaft mit Brauhaus gemütlich. Die Speisekarte lässt keine Wünsche übrig und auch die freundliche Bedienung ist schnell herbeigeilt um die erste Getränkebestellung entgegenzunehmen. Diverse Sorten von Craftbieren in hell oder dunkel werden probiert und für gut oder weniger gut befunden. Die Vorspeisen variieren zwischen Nachos, Salat mit Ziegenkäse, Knoblauchkartoffeln und Bruschetta. Bei den Hauptspeisen wählt die Korona zwischen Leber, Schweinekamm und Dorschfilet. Es ist für alle Geschmäcker bestens gesorgt. Auf dem Rückweg zur Weichsel ergänzen wir unsere Vorräte und bestaunen eine moderne Freilichtbühne am Steilufer. Wieder auf dem Wasser unterwegs, werden wir von einem hartnäckigen Nieselregen überrascht. Wir rudern jetzt auf dem Weichsel-Staussee und müssen ohne Hilfe der Strömung vorankommen. Auf der rechten Seite wir die Weichsel von einem hohen Ufer gesäumt, was so bis zum Ende des Sees bleiben sollte. Also orientieren wir uns mit der Zeltplatzsuche auf der anderen Seite der Weichsel. Bei Kilometer 651 wurden wir schließlich fündig und liefen einen Biwakplatz an, der mit einem Steg und einigen festen Finnhütten ausgestattet war. Die Betreiber dieser Einrichtung hießen uns herzlich Willkommen und boten uns auch gleich ein Holzhaus mit Platz für 15 Personen an. Wir nahmen das Angebot dankend an und bezogen unser Nachtquartier. Der Nieselregen hatte sein Übriges getan und so verzog sich die Mannschaft relativ schnell in die Horizontale.

8.Juli, letzter Rudertag . Nach dem Frühstück verstauen wir ein letztes Mal unser Gepäck in den Booten und werden von unseren Gastgebern inklusive Hund Max mit guten Wünschen auf unsere letzten Weichselkilometer im Jahr 2017 geschickt. Auf den letzten verbleibenden Kilometern ändert sich die Landschaft nicht mehr. Rechts das Steilufer mit teils sehr ausgedehnten und herrschaftlich anzuschauenden Anwesen und auf der linken Uferseite flaches von einer vielbefahrenen Landstraße gesäumtes Land. Nach 2o Kilometer Fahrt erreichen wir ca. 2 Kilometer vor der Staumauer einen kleinen Segelhafen in dem wir unsere Boote an Land bringen dürfen. Ein freundlicher junger Mann vom örtlichen Wasserrettungsdienst bestellt für Geisl und Stefan ein Taxi, welches beide zum Bahnhof bringt. Mit dem Zug geht es weiter nach Warschau, um den dort geparkten Bus und den Hänger abzuholen. Chrisi, Ingo, Dieter und ich kümmern uns um das Entladen und Abbriggern der Boote. Ein kurzer Regenschauer wird beim Bier unterm Regenschirm zwangsweise ausgesessen. Zum Schluss bauen wir auf der uns zugewiesenen Wiese die Zelte auf und warten mit dem Essen auf die Busfahrer, die gegen 22Uhr endlich eintreffen. Wir beladen den Hänger mit den Booten, um am nächsten Tag ohne Verzögerung direkt nach dem Frühstück in Richtung Heimat aufbrechen zu können. Zum Abendessen gibt es Bigos. Das polnische Nationalgericht wird fälschlicherweise von Deutschen oft mit einem „sch“ am Ende ausgesprochen. Ist aber nicht so.

Am Sonntagmorgen, den 09. Juli, stellen wir uns nach dem Frühstück zum obligatorischen Abschiedsfoto auf und dann geht es westwärts Richtung Berlin. Damit endet unsere zweite Etappe auf der Weichsel und wir freuen uns auf die „restlichen 270 Kilometer“ mit dem Ziel Gdansk.




Frank Petzold