SAISONBERICHT
von Mirko Rahn

Meine Saison begann schon im Herbst 2015, mit dem realisieren des Problems, dass ich eine weitere Saison als Leichtgewicht rudern kann (Junior B-Bereich: weniger als 65kg). Eigentlich wollte ich zunehmen und „richtig“ schwer werden, aber ich kam nur knapp über die Grenze. Trotzdem wurde der Fokus darauf gelegt.

So kam ich in das Junior B-Programm des LRV Berlins, der in diesem Jahr auf Grund einer starken Breite ein Riemenprogramm starten wollte. Ziel war einen Achter aus Berlins besten Sportlern zur Deutschen Meisterschaft zu führen. Hierfür wurde in einem Ranglistenprinzip vorgegangen, zu dem eine 2000 m Ergometer Zeit, die Langstreckenergebnisse und eine Skiff-Rangliste gehörten. So entstanden die Achter 1 & 2, wobei ich es nicht in den ersten Achter, aber in den ersten Riemenvierer mit Stm. schaffte. Diese Boote starteten als erste Überprüfung auf der Grünauer Frühjahresregatta.

Den ersten richtigen nationalen Vergleich gab es bei der internationalen Regatta in Oberschließheim, München. Dort fuhr ich einen erfolgreichen Vierer und Moritz gewann seinen Einer. Das Achterprogramm, in dem Moritz Wolff sich befand, begann hier aber schon zu bröckeln, da nur ein dritter Platz eingefahren wurde. Auch auf der kommenden Regatta in Köln wurde trotz Umbesetzung kein ersehnliches Ergebnis eingefahren. Damit wurde der Achter aufgelöst.

Bei der letzten Regatta vor der Meisterschaft in Hamburg wurde noch einmal umbesetzt. Während wir in unserem Vierer krankheitsbedingt umsetzen mussten, aber trotzdem im gesetzten Lauf einen zweiten Platz erruderten, und schon Hoffnungen auf einen Podestplatz bei der Meisterschaft hatten, wurde Moritz zusammen mit Alexander Finger (euch sagt bestimmt der Name Finger etwas: Karsten Finger, sein Vater, Olympia-Zweiter 1992 im Vierer mit Stm.) in einen Doppelzweier gesetzt, der auf Anhieb gewann. Die letzten zwei Wochen zur Vorbereitung für die Meisterschaft standen nun also an. Doch in meinem Vierer kam es zu Streitigkeiten.

Viele von uns schrieben unseren mittleren Schulabschluss (MSA). Der Bug-Zweier zankte sich, sobald das Boot nicht lief und so kam es dazu dass der Vierer die Wochen leicht den Bach runter ging. Auch haben wir im Gegensatz zu allen anderen Mannschaften unseren Trainingsumfang nie gesteigert. Es war also nicht verwunderlich, dass wir auf der Meisterschaft, die nicht wie geplant in Essen, sondern in Hamburg, stattfand, den Vorlauf verpatzten und in Hoffnungslauf kamen. Auch hier konnten wir uns nicht für das A Finale qualifizieren. Die Stimmung war sehr traurig. Am Steg wurde viel geweint, und man war sehr traurig mit dem was man nicht geschafft hatte. Auch das Ziel, wenigstens zu zeigen, dass man in das A-Finale gehört und das B-Finale zu gewinnen scheiterte und so wurden wir 3. und gesamt 9. Moritz Wolff gewann seine Rennen dagegen im Einer und Doppelzweier und qualifizierte sich so als zweifacher Deutscher Meister für den Balticcup im Herbst.

Für mich ging damit leider sehr traurig eine weitere Saison vorbei, die allerdings doch seine Höhepunkte hatte. Eine Saison mit Höhen und Tiefen geht damit vorbei. Ich finde man kann dadurch verzweifeln und alles aufgeben, oder man lernt aus diesen Fehlern und verfolgt das Ziel „Treppchen bei der Deutschen“ weiter – so wie ich. Auf geht’s, niemals aufgeben, stark bleiben!

Sport frei!
Euer halbes Leichtgewicht Mirko Rahn ;-)