König vom Kalksee

Nach der erfolgreichen Teilnahme mit den RRVK-Damen bei der Müggelseeregatta entstand die Idee, dass man doch die schweren Holzskulls gegen Riemen tauschen und als Damenmannschaft bei der König-vom-Kalksee-Regatta in Rüdersdorf teilnehmen könnte. Ein eventueller Zusammenhang zur Aufnahme von Erdbeerbowle und Siegersekt und dieser neuen Mission lässt sich nicht abstreiten…

In mehreren Diskussionsrunden reifte die Idee heran und knapp 3 Wochen vor dem Termin stiegen wir das erste Mal ins Boot. Damit sich ein möglichst großer Pool an ruderwilligen Frauen zusammenfindet, wurden auch Ruderinnen aus der Umgebung angefragt, sodass auch Caro Kressmann und ich zu den Riemen griffen. In verschiedenen Besetzungen, je nach Verfügbarkeit, wurde teilweise bis zu 4x/Woche trainiert. Ich selbst musste überlegen wann ich das letzte Mal im Rennboot geriemt bin und das war tatsächlich vor 11 Jahren in den Mix-Rennen der Rohrwallregatta!

Die König-vom-Kalksee-Regatta ist quasi der Vorläufer der Ruderbundesliga und so werden auf einer 350-m-Rennstrecke die Sprintrennen ausgetragen. Dafür mussten wir zunächst als Mannschaft ruderisch, einheitlich zusammenfinden, Starts üben und uns an eine hohe Frequenz herantasten.

Mit Coach Lutz, der uns oft im Motorboot begleitete, uns fotografierte, filmte und das Geschnatter, die Diskussionen sowie Verbesserungsvorschläge wohlwollend ertrug und auch unterstützte, fühlten wir uns schnell in diesem ungewohnten Terrain wohl.
Mit der Zusage der Damen des Salzkristallachters aus Bernburg/Wolfsburg stieg unsere Vorfreude und Motivation einen Gegner zu haben und zu zeigen wofür wir in den letzten Wochen trainiert haben.

Am Samstag, den 13.08. trafen wir uns bei Sonnenschein und einem sehr windigen Kalksee in Rüdersdorf, besprachen kurz die Besetzung und machten uns als zweites Boot des Einzelzeitfahrens bereit. Dort trennten uns noch 3 s von den Gegnerinnen. Coach Lutz forderte: „Das könnte ihr besser!“ und so ging es im zweiten Rennen ins direkte Duell mit den Bundesliga rudernden Kontrahentinnen. Diese hatten ihre Bootsspitze nur sehr knapp vorn! Stark motiviert stiegen wir nach einer Rennpause (Public Viewing der olympischen Ruderrennen) ins Boot und gaben alles. Als wir dann tatsächlich das Ziel, wenn auch nur knapp, als erste erreichten, durften wir uns nur kurz freuen. Da es nun unentschieden stand, wurden wir aufgefordert sofort wieder an den Start zu fahren um ein Entscheidungsrennen zu fahren. Nun zeigte sich die stärkere Kondition und Technik der Kristalldamen, die diesen Lauf dann für sich entscheiden konnten. Leider war es uns nicht gegönnt eine Ehrenrunde fahren zu können, da der Rüdersdorfer Kumpel nicht nur von uns sondern auch von den Masters-Männern gefahren wurde und deren Gegner bereits wutschnaubend am Start warteten.

Die Freude an den größtenteils gut laufenden Rennen und das überraschend knappe Ergebnis – wir rechneten mit 2 Bootslängen Rückstand – ließen uns strahlen, die Sektkorken knallen und bereits über neue Missionen sprechen.

Erwähnenswert ist auch, dass wir mit den Damen des Salzkristallachter überaus sympathische Gegnerinnen hatten, mit denen anschließend zusammen die Siegertorte geteilt und die Tanzfläche zusammen gerockt wurde.

An dieser Stelle möchte ich auch die Chance ergreifen mich bei den Rüdersdorfern zu bedanken.
Danke für die Mädels und Frauen, dass ich mit euch rudern darf und wir uns auch privat so gut verstehen! Danke an Coach Lutz für die Zeit, die du dir für uns genommen hast! Und danke auch an den ganzen Verein dafür, dass ihr uns Gäste stets so freundlich aufnehmt und willkommen heißt!

Frieda