(notiert von Wolfgang Janzen)
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Stolz pflügte unser prächtiges Schiff durch die Berliner / Brandenburger Gewässer
.
Die Flaggen flatterten munter im Fahrtwind …
.
Hä?, achso -ich soll von vorne beginnen. Also
,
Danksagung : Um unsere Spreeumfahrt erfolgreich gestalten zu können benötigten wir jede Menge Helfer. Dank an alle, die da waren:
UNS UWE; Als Landtransportfachkraft mit seinen Busfahrkünsten und seiner ausgefeilten Logistik. Sonst hätten sich unsere Besitztümer haushoch in den Booten aufgetürmt.
Den Schleusern ( den organisierten ); die ohne zu murren ihre Arbeitskraft und ihr Fachwissen in den Dienst unserer Sache stellten.
Den Gastronomen; die zum Erhalt unserer Schaffenskraft selbstlos bis zum Umfallen Speise und Getränke schleppten.
(Dort war etwas mit der Arbeitseinteilung am 1. Rudertag schiefgelaufen)
Dank an Alle.
Zur Traditionsfahrt waren wildentschlossene Ruderlinge aus allen Richtungen angereist .
Als Hauptwohnsitz für die nächsten 4 Tage musste als Führungsboot die
Hummel – Humme
l
herhalten
.
Die Wogen der Begeisterung schlugen hoch, die Situation drohte zu eskalieren, de
r
Hilfsthekendienst musste eingreifen und stürzte sich selbstlos mit Bier ins Getümmel
.
Bevor wir uns zur Begrüßung so richtig um den Hals fallen konnten, reiste die Damengan
g
ab. Das sperrige Gepäck (ohne Rollkoffer) lag schon für
UNS UWE´
s Landtransport bereit
.
Nur Wertgegenstände wie Nagellack, Lippenstift, Taschenspiegel und Getränke blieben a
m
Mann (Frau)
.
Unter dem Vorwand, die Distanz bis
Leibsch
ist am ersten Tag zu lang, verdrückten sich di
e
Damen Tage vor dem eigentlichen Geschehen ladylike in ihrem
Luxusliner Rübezahl
i
m
vorgewärmten Wasser nach
Zernsdorf.
Dort konnten sie ungestört stricken, Wurst schwar
z
machen und mitgeführte heilsame Wässerchen trinken
.
Als Bootsbesatzerinnen hatten sich versammelt:
Ilka, Birgit, Nani, Britta
und
Anke.
Di
e
Hierarchie im Damenboot ist und bleibt Damensache. Rein zufällig ist daher die Reihenfolge
.
Im Schlepptau hatten sie die
„ehrwürdige Richtershorn“
vollbeladen bis oben hin mi
t
Jungfrauen, urkundlich erwähnt als
Josi, Frieda, Sophie, Caro, Anne
. Jene Gang hatte die 4
Tagesfahrt als Forschungsreise deklariert. Es musste unbedingt erforscht werden, was di
e
Alten seit Jahrzehnten (zum 37. Mal) am 1. Mai dort draußen trieben. Um nicht de
r
vorgefestigten Meinung gesetzter Damen zu erliegen entschloss sich die Hühnergang (ac
h
herrje – wer hat denn das geschrieben)
wissbegierige Jungfrauengang
unter Obhu
t
wissender Altmaifahrer erst am Donnerstag früh im Pulk zu starten -Wissen schafft Macht
!
So, die Altweibergang war weg und jetzt konnten wir ungestört Wurst und ander
e
Fleischprodukte schwarz machen, heilsame Wässerchen trinken und uns vernünftig lautstar
k
unterhalten
.
Ganz nebenbei wählten wir unseren ersten Rechthaber für die kommenden vier
4
Tage
.
Ohne Gegenstimme machte
Siggi
das Rennen, in der Hoffnung, dass er auch gut zu uns ist
.
Bei Nebenthemen wie Rudern am nächsten Tag einigten wir uns auf die kluge Taktik de
s
irgendwie Ankommens vor Vollmond in
Leibsch
. Dann war es dunkel und ich habe irgendwa
s
von stolzen Schiffen und wehenden Wimpeln geträumt
.
Unsere verdiente Nachtruhe wurde brutal durch das Erscheinen der restlichen Mannschaftsteile unserer Begleitboote beendet. Man beabsichtigte, diese pfeilschnelle aufmerksame Hintermannschaft mit nachfolgend genannten Recken zu bestücken: Die DUBROW unter dem Gesichts-und Dienstältesten Chrisi und seinem starkem Maschinenraum mit Frank, Geisl, Stefan und Florian. Dann tobte noch der Baumedreier Rohrwall durch die Gegend mit Ruhepol Horst Töllner, Dieter Biedermann, Jan-Peter Fülgraff und Lothar Schindler im Gefolge. Weiterhin wurde ein unter Lokflagge rangierender Vierer mit Babsi, Ingo, Tommis, Willy sen. und Willy jun. gesichtet.
Außerdem dümpelte außerhalb unseres Radars hinter dem Horizont ein Damenvierer mit BAUME -Beteiligung auf den Berlin-Brandenburger Gewässern herum.
Bei der Mai -Spreeumfahrt sind etwa 185 km rudernder Weise zurückzulegen. Je nach Steuermann können es schon mal 200 km werden. Wir hatten das damals ganz raffinistisch in 4 Tagesetappen aufgeteilt. Die Umfahrt wurde auch schon in einem Rutsch erledigt. Da haben wir uns aber rausgehalten.
Im Laufe der Jahre hatten sich somit folgende Etappen rauskristallisiert:
Als wegekundiger Dienstältester hatte
Herr Tomschke
die Aufgabe unser wagemutiges Tea
m
(engl.) heil nach
Neue Mühle
zu steuern. Klappte auch ganz gut
.
Dort wird gewöhnlich ein kleiner Imbiss gereicht. Das Gemisch aus Knobibouletten, BIFI
,
Haribo, harten Eiern, Ritter Sport, Müssliriegel und Biokäsestückchen runtergespült mit Bier
,
Fanta und Eierlikör sollten sich die NASA-Ingenieure mal genauer ansehen. Könnte durchau
s
für die Marsexpedition ein neuer patentwürdiger Raketentreibstoff werden
.
Für die Weiterfahrt nach
Prieros
wurde der
Lange
als Steuermann gewählt
.
Die Ufer sind auf dieser Strecke weit genug auseinander (für seine Dioptrien) und so konnt
e
auch nicht viel schiefgehen
.
Plötzlich auftauchende Bojen
schiffte er
gekonnt
um
(Anm. d. Red.
„er umschiffte“)
.
Das Anlegemanöver in
Prieros
klappte dann mit lautstarkem Geschrei der Gang auch noc
h
ganz gut
.
Mittagsmenü und Straflagen wurden schnellstens im dortigen Restaurant verdrückt.
Lehrsatz:
Wichtig -immer ein Auge auf dem Wasser haben, ob die Flottille von Luftwaff
e
(Rahnsdorfer RC) vorbeizieht. Ist besagte Flottille in „
Märkisch Buchholz“
in der Vorhan
d
kann das zu empfindlichen Störungen bei den Ankunftszeiten am Tagesziel führen
.
Also – Spargel, Schnitzel runterwürgen und mit frischem Steuermann ab in die Spur
.
Horst und Gang hatten wir in der Vorhand. Unsere erfahrenen Nachtjäger um Chrisi legten wahrscheinlich gerade bei Baume ab. Die unter der Lokflagge agierenden Baumeteilnehmer nahmen evtl. schon unter Ingos Führung an einer Besichtigung von Köthen teil.
Märkisch Buchholz schafften wir auch noch ganz gut, obwohl schon spitze Töne im Boot zu vernehmen waren. Nach 2 x Schurren folgte eine längere Pause. Der neue Steuermann wurde im Boot platziert und durfte uns zum Köthener See chauffieren. Beim Froschkonzert kann man dort wunderbar ohne Zeugen Sherry trinken.
Andere Bootsbesatzungen wählten die Herberge in Köthen. Dort gibt es jede Menge Komfort und Schmusedecken und Nachtgeschichten zum Einschlafen usw.
Mit coolness, cleverness und wellness (alles engl.) erreichten wir Leibsch.
Auf dem Schleusengelände warteten die vorher entruderten Damen. Die hatten ihren Kraal aufgebaut und starrten unauffällig in unsere Richtung. Einige Crewmitglieder entfernten sich auch sofort unaufgefordert zu familiären Zwecken.
Unsere Unterkünfte waren auch schnell errichtet und möbliert. Funktionierte teilweise auch mit einer Flasche Bier in der Hand. So richtig Abendessen wollte keiner mehr, war einfach nicht warm genug und die Augen waren auch schon im Schlafmodus.
Lehrsatz: Merke! Restbier und GABIKO* helfen ungemein beim Einschlafen und gegen Gefrierbrand im grönlandtauglichen Schlafsack.
WETTER ! Die Etappe bis Prieros war noch akzeptabel, dann waren mürrische Töne im Boot zu vernehmen von wegen der ständigen Wechsel Regen, Schneeschauer, Graupelschauer, Regenschauer etc. Nach Intervention von den Altmaifahrern Achim und Heiner bei Petrus entschloss man sich da oben den Einspruch der beiden nachzugeben und für die restlichen 3 Rudertage nur schönes Wetter anzubieten. Somit war das Problem für die nächste Tage zu unseren Gunsten geregelt.
Irgendwann vor Sonnenaufgang töste auch noch die nachtflugtaugliche Geisl-Gang auf das Gelände. Herrlicher Stirnlampenschein erinnerte irgendwie an Glühwürmchen in Sommer nächten.
Fazit Tag 1: schnell zu Fuß -kein Familienfrust
Die Bewohner der Zeltstadt wurden aus ihrer verdienten Nachtruhe bei Sonnenaufgang durch Vogelgebrüll und Hustenanfälle aufgeschreckt. Die güldene Sonne im Osten bot einen neuen Rudertag an. Nach diversen Vorbereitungen wie Spatengang, Frühbiertrinken, andere Tische auf Beute kontrollieren, Kaffeewasser schnorren, irgendein Frühstück in den Hals stopfen, verpacken der Nobelhütten usw. begann der
2. Rudertag:
Heute war ein besonderer Tag, denn Maximilian (unser Jungmann) sollte seine Steuermannsprüfung vor der strengen Prüfungskommission auf dem Neuendorfer See
ablegen. Spreeabwärts bis dorthin ist alles gaaaanz einfach. Doch dann wartete da
s
hinterhältige Team (engl.) auf den kleinsten Richtungsfehler, um gleich lauthals im Cho
r
aufzuheulen.
Max
(so hieß er ab jetzt) aber meisterte diese knifflige Aufgabe mit Bravou
r
und rennt jetzt stolz wie Bolle durch die Gegend. Als Jüngster im Boot hatte er außerde
m
den Job als Fuchs gewonnen. Mit
Siggi
und
Heiko
als
Tutoren
hat er auch das zu unsere
r
vollsten Zufriedenheit erledigt
.
Die knappe Zeit bis zur Schleuse
Alt
-
Schadow
konnte eingehalten werden
.
Das Suchen des / der legalen Schleusers/ -in im Wäschegarten gehört zum Repertoire
.
Kollektivmaßnahme in der Schleuse
Weiterfahren bis
Trebatsch
(Mittag) war nur noch Kür.
Ha ha, Pustekuchen
, durc
h
nichtfachgerechtes Werkeln in der Schleuse Kossenblatt (natürlich von niemand) weigert
e
sich das elektronische Monster ausgerechnet mit uns weiterzumachen. Dadurch hatte de
r
Jungfrauenfrachter die Chance uns unsere jahrelange Schurrenkenntnis abzuluchsen
.
Suppe auf einem Steg im
Glower See
(Schwielochsee) kochen ist auch nicht mehr. Etwa
s
vorher in
Trebatsch
(in der Wirtschaft „An der Spreebrücke“) servierten uns di
e
vollschlanken Oberkellnerinnen das letzte Mal auf dieser Fahrt ein warmes Mittagsessen vo
n
links (Getränke von rechts)
.
Ganz gemütlich trudelte es sich dann über den
Leißnitzsee
bis zum
Kanuclub Beeskow
. Bi
s
zum letzten Jahr mussten noch einige ganz Verwegene in der schönen Natur nackischs
t
baden. Nach strengem Anraten mündiger Wissender wurde auf dieser Fahrt von diese
r
Session Abstand genommen. Rein zufällig anwesende Fische und Vögel des Vorjahres liege
n
jetzt noch bei ihrem Psychater auf der Couch und reden sich den Frust von der Seele
.
Und jetzt kommt eine besonders einfühlsame Passage
:
Bei schönstem Ruderwetter durchpflügten wir im Sonnenschein und bei Rückenwind di
e
Schilfgürtel vor Beeskow. Zum Gesang der nachwuchsbedachten Vogelwelt bog sich da
s
frische Schilf lind im Wind
.
Beim Beeskower Kanuverein durfte unsere Altdamengang (na ja, halbalt – abstimmungswürdig) mal wieder im Vereinssaal nächtigen. (Stallpflicht sozusagen). Wer dann noch ankam hatte den Zeltplatz vor dem Vereinsheim gewonnen.
Einige Besatzungsmitglieder der einlaufenden Einheiten verzogen sich nach körperlicher Grundreinigung und Anlegen der Landrobe zum Kapitänsdinner oder Abendmahl nach Beeskow City , andere präparierten ihre Campinghöhle für eine geruhsame Nacht.
Fazit Tag 2: wahrhaftig ein großartiger Rudertag
3. Rudertag
Bis vor 3 Jahren wurde das geruhsame Ruderleben in Beeskow durch morgendliche Hektik abgelöst. Im heutigen Zeitalter der Computation ist alles ruhig und geregelt. Anstelle wilder Verfolgungsjagten zur Schleuse sieht man heute nur noch voll abgeklärte Mannschaften sich cool der vollautomatischen Schleuse Beeskow nähern. War mal wieder sehr schönes Wetter für den Steuermann und der konnte sich die aufblühende Natur betrachten.
Bis zur handbetriebenen Schleuse Neuhaus am Anfang Drahendorfer Spree wurde noch um gute Schleusenplätze gekämpft. Auftauchende Kanutouris, die noch unbedingt mit in die Riesenschleusenkammer wollten, konnten wir mit gut gewählten Argumenten vom Unrecht ihres Vorhabens überzeugen. Hat man die hinter sich, ist auf der Drahendorfer Spree Bummeln angesagt. Man kann dabei schön ein Bierchen schlürfen sowie legal eingeführte Sonnenschutzmittel tauschen und ausprobieren.
Lehrsatz : Merke!! Einige 100 m vor der Schurre Drahendorf ist es ratsam, sich bei einer notwendigen Rede nicht zu erheben. Dort lauern heimtückische Äste der Uferbefestigung in Kopfhöhe und drängen den Entertainer zu einem kühnen Kopfsprung in die Spree. Natürlich wird das von seiner aufmerksamen Mannschaft lautstark johlend honoriert. In die Annalen wird auch das diesjährige perfekte Rückwärtsanlegemanöver von Heiko eingehen. Endlich konnten wir sehen was dabei alles so passiert. Hurra Wir leben noch!!
wir schaffen das!
Nach der Schurre Drahendorf hat das Lotterleben ein Ende. Beim Einschiffen in den Oder-Spree-Kanal wird eine schöne erlebnisreiche Kanalreise über 14 km bis Fürstenwalde geboten. Links und rechts hat man Steine malerisch abgelegt, mal groß, mal klein und alle hintereinander und übereinander. Im Laufe der Jahre kennt man die Dinger schon mit Vornamen. Zur Erheiterung der Massen sind alle 100 m Pfosten ins Erdreich gerammt. Darauf steht geschrieben wieviel km man hinter sich (positiv) oder noch vor sich hat (negativ). Hier neigt auch der bekennende Naturfreund dazu, sich an den Spuren der Biberpopulation zu erfreuen und zu kommentieren.
Die Badestelle in Berkenbrück (5 km vor der Schleuse in Füwa) passierten wir in flotter Fahrt mit eingezogenem Kopf (dort waren bekannte Ruderlinge), um uns zeitgemäß beim Schleuserich anzubiedern.
Die ehemaligen Liegenschaften unserer Befreier und Beschützer aus dem fernen Osten wurden langsam von der Natur vereinnamt. Nur noch Gebüsch und dahinter Betonteile mit kyrillischen Krakeleien.
Irgendwann war die Schleuse Fürstenwalde in Sicht. Dort beschäftigt man einen organisierten Schleuser, aber einen staatlich geprüften (VERDI). Genau wie bei den anderen Schleusern brachte der uns von A nach B , aber nicht übers Mittelmeer, sondern von einem hohen Niveau auf niederes Niveau -von oben nach unten auf einem Fluss und ohne Tausende von Euronen (€) Trinkgeld.
Verpasst man die Schleusenendzeit oder man ist dem Herren Schleuser nicht genehm, darf man eine Schurre benutzen. Die ist aber nicht meine Freundin und ich finde die doof.
dooooofe Sch....schurre
Früher war nach der Schleuse Regatta angesagt. Bis Große Tränke wurde geprügelt was das Zeug hielt. Heute sind wir etwas reifer und haben den Sinn des Lebens erkannt. Gemächlich, aber zügig wurden die letzten km abgespult. Unerfahrene Fußgänger und Angler am Ufer (die nicht schnell genug hinter einem Baum Deckung fanden) wurden durch ausgefeilte Monologe belehrt.
Nach dieser Kurzweil musste auch schon das präzise Anlegemanöver bei Große Tränke klappen. Dann lief alles wie am Schnürchen. Kahn raus – Bier rein, Gepäcktransport – Bier rein, Unterkünfte aufstellen -na?? (richtig – Bier rein), hinsetzen und Bierpause. Wer dachte jetzt kommt die Abschlussveranstaltung, hatte sich geirrt. 1. Mai war erst am nächsten Tag und es war nur Austrudeln und Erinnerungen aufrufen angesagt. Dabei natürlich Resteessen, denn alle hatten mal wieder zu viel in der Fresskiste.
Fazit Tag 3: Hummel -Hummel = 1. Sieger an der Großen Tränke
4. Rudertag mit Zieleinlauf
Vor Beginn der Endetappe nach Baume* war mal wieder zielgerichtetes Gewimmel wie an allen taufrischen Morgen. Der Lagerfreundschaftsleiter rief: „Heraus zum ersten 1. Mai!!“
Unter dem Motto:
Jeder volle Sack: Ein Schlag gegen die Kriegstreiber! Jeder Bauer deckt eine Sau mehr! usw.
beschlossen wir einen guten Rudertag zu beginnen.
Diesmal war mal wieder alles anders. Früher stand der Nachwuchs unserer Befreier mit vielen Angelgeräten am Ufer und versuchte den Jahrhundertfang von --zig Metern und viiiel Kilo an Land zu ziehen. Jetzt haben sie etwas von EDEKA, REWE, etc. gehört und tauschen dort ihre Gutscheine ein.
Wetter, wie es sich für eine zünftige 1. Maiheimfahrt gehört. Sonne von oben, Wind von hinten und eine sehr genehme Strömung in Richtung Bootshaus.
Mit Stuhl und Bier bewaffnet begaben sich die Insider zur Flottenparade an den Schurresteg. Nur gegen Vorlage eines gültigen DPA oder Leumundnachweises durfte man sich hier in der ersten Reihe platzieren, um die ausgefeilte Schurrentechnik beifallsheischender ankommen der Ruderlinge fremder Vereine zu erleben. Böse Blicke und unvorteilhafte Kommentare derer wurden wohlwollend nickend zur Kenntnis genommen und wanderten in die Tonne.
das begeisterte Team auf der Tribüne
Eine wagemutige rasende Bergabfahrt wegen des Wasserstandes auf der Spree war erwünscht. Einige Spreenebenarme hat man wieder eröffnet und das gab Gesprächsstoff für die nächsten Minuten.
Nach der Autobahnbrücke A 10 schmähten wir die dortige Nobelgaststätte „Jägerbude“ auf der Nobelraststätte. Dieser großzügig ausgebaute Campingplatz ist nur etwas für Schwerhörige und für in Not geratene. Bei einer Bestellung von 5 Bier und Currywurst stehen die dortigen Wirtschafter kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Als abgebrühte Wanderruderer eröffneten wir unsere Privat-Küche am Ufer. Zum fürstlichen Eingang-Bohnen-Menü wurde als Sättigungsbeilage Bockwurst mit Senf gereicht. Für die frustrierten Gaststättengänger boten wir einen sagenhaften Bohnensuppenduft an. Dann kam aber schon ,,Am Wurgel Nr. 1“ in Neu Zittau (früher tobten hier Sonnenwendfeiern der Berliner Ruderer. ( Hei –Di bei den Wassersportfreunden Erkner passierten wir in wilder Fahrt laut HU-HU rufend). Daaaann hatte das Leben uns endlich wieder. Freundlich empfing uns der Dämeritzsee mit Wellengeplätscher von allen Seiten und Benzinduft in Kniehöhe.
Gosener Kanal mit pflichtbewussten Motorbootkapitänen und einen riesigen Saufdampfer, dann der Seddinsee . Früher dümpelten Anwaltssöhne mit Papas weißer Yacht und riesiger Welle über den See. Auf dem Deck oder am Steuerruder stand Frau Pilcher mit wehenden Haaren und wir hingen zeternd mit stark erzürnten Gesichtern in unserem Boot. Hat sich aber auch zu unseren Gunsten geändert. Entenpaare und strenge Ordnungshüter haben jetzt das Hausrecht bis zum nächsten Mal. Heiko, unser großer Seddinsee-Fahrer, hatte die volle Steuerverantwortung für die letzte Etappe. Wie der das gemeistert hat! John Maynard vom Eriesee war dagegen ein blutiger Anfänger. Im Windschatten der Seddininseln (in der Kleinen Krampe) durften einige von uns noch ein Restbier trinken (andere sollten noch Auto fahren).
Wie jedes Jahr schloss sich an der Koppelstelle Seddinsee der Kreis. Unsere Bugwellen vom
1. Rudertag verliefen sich langsam am Ufer. Nach 185 km (oder auch etwas mehr) näherten wir uns aufrechtsitzend und lächelnd Baume* . Auf Kommando von Heiko stoppten wir mit voller Kraft, um nicht am Bootshaus vorbeizuschießen. Applaus aus der Fankurve, Anlegen, Auspacken, Kahn (Superboot mit gaaaanz stolzer Mannschaft) raus, saubermachen, Kahn einlagern, Gepäck sicherstellen, den Akt der Hygiene vollziehen (6x einseifen), an die Theke und Ruhe. Maximilian wurde dann noch in Olle Maxe geändert. Wir werden unser Vorkaufsrecht ziehen und vergesellschaften den Mann, in der Hoffnung, ihn wieder in unserem elitären Zirkel begrüßen zu dürfen. Wie jedes Jahr gab es einen großen Knall und alle waren entfleucht (einfach weg). HerrTomschke und ich nahmen in der Texaskneipe nebenan noch ein Löffelchen zu uns.
Fazit Tag 4: Den begleitenden und passierenden Mannschaften konnten nachhaltig ungeheure Werte zum 1. Mai vermittelt werden. Hoffentlich haben sie gelernt!
Montagmorgen war Rückreisetag. HerrTomschke in den hohen eisfreien Norden zu seiner Anvertrauten und ich in den goldenen Westen zu der Meinigen. Wahrheitsgemäßes Berichten war gefordert.
Den Wahrheitsgehalt der Geschehnisse dieser 4 -Tagesfahrt bestätigen glaubhaft die ehrenwerten Crewmitglieder